KNP Rechtsanwälte beraten Savills Investment beim Verkauf Potsdamer Platz

Das bekannte Hochhausensemble‚ Potsdamer Platz‘ in Berlin hat einen neuen Eigentümer: Der kanadische Immobilieninvestor Brookfield Property Partners hat die Immobilie vom offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest gekauft. Das Transaktionsvolumen lag Medienberichten zufolge bei 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro. Es ist einer der größten Immobiliendeals in Deutschland seit 2008.

JUVE vom 14.10.2015:

Das Portfolio besteht aus 18 Gebäuden, darunter sieben Bürotürme und fünf Wohngebäude. Hinzu kommen das Einkaufszentrum Potsdamer Platz Arkaden, zwei Kinos, ein Theater, ein Hotel sowie 30 Restaurants und Cafés und mehr als 2.000 unterirdische Parkplätze. Die gesamte Fläche umfasst rund 267.000 Quadratmeter. Die Vermietungsrate liegt bei etwa 80 Prozent. Bekannte Mieter sind Daimler und das Medienhaus Hubert Burda.

SEB Investment gehört seit September zur Savills-Gruppe und firmiert künftig unter Savills Fund Management. Der offene Fonds SEB ImmoInvest befindet sich seit 2012 über den Abverkauf von Immobilien in der Auflösung. Für die Investmentgesellschaft ist es der zweite große Immobiliendeal innerhalb weniger Monate. Anfang 2015 verkaufte sie das Europe Prime Portfolio für 1,1 Milliarden Euro an den US-Investor NorthStar.

Zum weiteren Bieterkreis beim Potsdamer-Platz-Ensemble gehörten im Frühjahr die chinesischen Unternehmen Fosun und Ping An Insurance. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen Closing-Voraussetzungen.

Berater Brookfield

Clifford Chance (Frankfurt): Cornelia Thaler (Immobilienrecht; Federführung) – aus dem Markt bekannt

Berater Savills Fund Management

Iur Realis (Frankfurt): Claudia Seibel (Federführung), Bijan Yazdani, Dr. Thomas Rautenberg (alle Immobilienrecht)

KNP Kreikenbohm Niederstetter (Berlin): Dr. Jan Kreikenbohm, Dr. Christina Niederstetter; Associate: Ester Watorowski (alle Immobilienrecht)

GSK Stockmann + Kollegen (Frankfurt): Matthias Dau (Federführung), Dr. Gregor Seikel, Dr. Rainer Stockmann (alle Corporate), Dr. Dirk Brückner (München), Dr. Michael Jani (Hamburg), Dr. Josef Wodicka, Monique Franke, Dr. Susanne Radlsbeck (beide München), Dr. Thilo Franke (Hamburg), Dr. Maritheres Palichleb (alle Immobilienrecht), Agnes Bosse, Sascha Zentis (beide Banken/Finanzierung); Associates: Stephanie Engels, Volker Hofstetter, Martin Moeser, Kirill Schitomirski (alle Frankfurt), Christine Pagel, Julia Straßer (beide München) Felix Riethmüller, Anneke Focken, Dr. Christoph Strelczyk (alle Hamburg), Dr. Jens Rügenhagen, Andreas Grammling (beide Heidelberg), Andrea Hunger, Anika Müller (alle Immobilienrecht), Marc Kirchner (Banken/Finanzierung)

Inhouse Recht (Savills Frankfurt): Marc Oehler (Head of Legal), Simon Velten (Legal Counsel)

King & Spalding (Frankfurt): Mario Leißner (Aufsichts- und Immobilienrecht; Federführung), Dr. Andreas Böhme (Aufsichtsrecht), Dr. Axel Schilder (Steuerrecht), Alexandra Weis (Aufsichtsrecht)

Hintergrund

Savills vertraute bei dem Deal auf bekannte Berater. Sowohl Ius Realis als auch KNP-Partner Kreikenbohm waren schon häufig für die Investmentgesellschaft tätig. Iur Realis-Partnerin Seibel hatte bereits 2012 einen ersten Verkauf eines Grundbesitzes des Areals am Potsdamer Platz begleitet und stand Savills auch in den Folgejahren bei der Verwaltung der Immobilien zur Seite. KNP war bei der Transaktion insbesondere mit der Zusammenstellung des Datenraums befasst und in die Strukturierung des Verkaufsprozesses eingebunden. Das Team um Kreikenbohm arbeitet bereits seit 2007 zusammen, damals noch bei White & Case. GSK übernahm in diesem Fall die Due Diligence. In der Vergangenheit war sie zudem häufiger für die Käuferin Brookfield tätig.

King & Spalding beriet den Vorstand von Savills im Zusammenhang mit der aufsichts- und steuerrechtlichen sowie strategischen Strukturierung der Transaktion, sowie zu aufsichts- und immobilienrechtlich relevanten Einzelfragen. Auch diese Mandatsbeziehung besteht schon länger. So begleitete die Kanzlei den Vorstand auch bei der 2012 geplanten Fondsrettung des ImmoInvest-Fonds. Erstmals beriet der Frankfurt Partner Leißner den Asset Manager beim Erwerb einer Gewerbeimmobilie in München im Jahr 2010.

Beurkundet wurde die Transaktion JUVE-Informationen zufolge von Dr. Hinrich Thieme von Hogan Lovells in Frankfurt. (Laura Bartels, Christin Nünemann)

THOMAS DAILY vom 13.10.2015:

Den Kauf des Quartiers Potsdamer Platz in Berlin stemmt Brookfield zusammen mit dem koreanischen Staatsfonds KIC. Hierauf deutet eine Anmeldung beim Bundeskartellamt hin. Brookfield wollte auf Nachfrage die Informationen weder bestätigen noch dementieren und kündigte weitere Informationen zu der Transaktion an, sobald diese gegen Jahresende abgeschlossen wird. KIC antwortete bislang nicht. Auch CBRE, das käuferseitig beratend tätig war, will sich nicht äußern. Für den Verkäufer Savills Fund Management bzw. die frühere SEB hatte der US-amerikanische Immobilien-Investmentspezialist Eastdil Secured ein exklusives Beratungsmandat.

KIC ist bisher weltweit mit 1,5 Mrd. USD in Immobilien investiert, was 1,8% des gesamten Anlagevermögens entspricht. Bei der Transaktion soll laut Marktkreisen ein Preis von 1,4 Mrd. Euro gezahlt werden. Koreanern gehört bereits ein anderes Quartier am Potsdamer Platz: 2010 erwarb der koreanische staatliche Pensionsfond NPS das Sony Center.

Transaktion war Asset Deal

Als rechtliche Berater waren nach Angaben des „Juve“-Magazins Clifford Chance (für Brookfield) sowie Iur Realis, KNP Kreikenbohm Niederstetter, GSK Stockmann + Kollegen und King & Spalding (für Savills eingebunden). Dem Vernehmen nach wurde die Transaktion als Asset-Deal durchgeführt, dürfte dem Land Berlin also Grunderwerbsteuern in erheblicher Höhe bescheren.

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